Der Bundesrechnungshof (BRH) hat in seinem Gutachten vom 7.12.2023 gefordert, eine umfassende Neuberechnung zu Kosten und erwartetem Nutzen der B26n durchzuführen, denn die inzwischen auf 650 Mio. Euro geschätzten Kosten seien mehr als dreimal so hoch wie ursprünglich geplant, während der Nutzen sich halbiert habe. Darüber hinaus spiegele die Kosten-Nutzen Berechnung auch nicht die aktuelle Gesetzeslage wieder, kritisiert der BRH.
„Die veraltete Planung der B 26n und die immensen Kosten ohne einen entsprechenden Gegenwert taugen nur noch als bundesweites Negativbeispiel, aber nicht als Grundlage für eine moderne Verkehrspolitik in unserer Region“ sagt die Landtagsabgeordnete Kerstin Celina nach Durchsicht des Berichtes.
„Die massive Kritik des BRH ist der endgültige Sargnagel für ein naturzerstörendendes Mega-Projekt in der Region und wir müssen uns jetzt endgültig davon verabschieden, hier weiter zu planen,“ führt ihr Kollege Patrick Friedl aus Würzburg, Sprecher für Naturschutz und Klimaanpassung in der Landtagsfraktion, weiter aus.
Die mit dem Projekt betraute Straßenbauverwaltung des Landes Bayern solle sich angesichts der fundierten Kritik lieber mit anderen, sinnvolleren und vor allem dringlicheren Projekten beschäftigen, sagt Celina und verlangt einen entsprechenden politischen Beschluss. „Wir müssen es endlich klar aussprechen: die Lösung für Verkehrsprobleme in der Region liegt nicht darin, für 650 Millionen Euro die Landschaft zu betonieren und Erholungsräume zu zerschneiden.“
Im Bundesverkehrswegeplan 2030 wurden für den 41,5 km langen Neubau der B 26n nordwestlich von Würzburg ursprünglich Baukosten von 172 Mio. Euro eingeplant, heute geht man von mehr als dem Dreifachen der Summe aus. Der Bundesrechnungshof hat untersucht, ob die von der Straßenbauverwaltung ursprünglich angeführten Schwächen im Bundesfernstraßennetz in der Region immer noch bestehen und bezweifelt die Sinnhaftigkeit der B 26n, da ja viele Maßnahmen wie unter anderem der Ausbau der A3 und A7 schon umgesetzt würden.
Celina und Friedl: „Statt das Ende der B26n-Planung hinauszuzögern, sollten wir uns jetzt schleunigst darum kümmern, wie wir uns in der Region in Zukunft ausrichten wollen. Zum Beispiel durch: die Senkung des Verkehrslärms in den Ortschaften über mehr kommunale Mitsprache bei Geschwindigkeitsbegrenzungen, klare Begrenzung des Schwerlastverkehrs oder auch Flüsterasphalt und die Werntalbahn wieder für den Personenverkehr öffnen.“