Pressemitteilung: Bund will B 26n von Arnstein bis zur A3 in jedem Fall durchbauen

In einer gemeinsamen Stellungnahme äußern sich die beiden grünen Landtagsabgeordneten Kerstin Celina (Kürnach) und Patrick Friedl (Würzburg) zur Meldung, die Line für die B 26n sei nun formal bestimmt.

MdL Celina: „Jetzt ist die Katze aus dem Sack! Der Bund will die B 26n in jedem Fall durchbauen!“ Damit sei nicht nur der Landkreis Main-Spessart betroffen sondern zu einem späteren Zeitpunkt auch der Landkreis Würzburg. Wovor die B 26n-Gegner*innen immer gewarnt hätten, sei nun Gewissheit.

Auf der derzeitigen B 26 seinen momentan täglich bis zu 6.500 Fahrzeuge unterwegs, auf der B 26n sollen es bis zu 15.000 sein, wenn sich dann vorläufig in Karlstadt endet. Die B 26n werde Verkehr anziehen und schaffe damit Verkehrsprobleme im Landkreis Main-Spessart, die es ohne sie gar nicht geben würde. Celina: „Es kann gar keine gute Linienführung geben, hinterher werden andere Anwohner unter mehr Verkehr leiden, der vorher gar nicht da gewesen ist. Das nachgeordnete Straßennetz von Staats- und Kreisstraßen wird höher belastet.“ Hierfür gebe es bisher keine konkreten Lösungsansätze. Die vorgesehene Trasse führe mitten durch wertvolle Naturbereiche und zerstöre das Landschaftsbild. „Wer glaubt, mit kleineren Korrekturen an der Trassenführung könne alles gut werden, redet große Probleme in unangemessener Weise klein.“

„Über diese dramatisch falschen Weichenstellungen im Verkehr in der Region Würzburg freut sich die Bayerische Staatsregierung auch noch“, kritisiert der Würzburger Grünen-MdL Patrick Friedl. Während Verkehrsminister Dr. Hans Reichhart sich begeistert äußere über den Fortgang der Planungen zur B 26n-Westumgehung um Würzburg, wolle die Bahn die Steigerwaldtrasse entwidmen und verkaufen und lasse sich bei der Reaktivierung der Mainschleifenbahn von Würzburg nach Volkach „bitteln und betteln“. Grünen-MdL Patrick Friedl, Sprecher für Naturschutz und Klimaanpassung seiner Fraktion: „So geht Verkehrspolitik von vorgestern – Straßenbau bejubeln und die Bahn weiter abhängen. Hat der bayerische Verkehrsminister schon bemerkt, dass wir mitten im Klimawandel sind? Die Landschaft dörrt aus, die Landwirtschaft hat drastische Ernteausfälle, die Wälder beginnen abzusterben, unsere Ortschaften überhitzen, das Wasser geht uns aus und die Bayerische Staatsregierung macht Verkehrswende verkehrt herum für mehr Auto und weniger Bahn.“

„Purer Hohn“ ist nach Friedl die Begründung dafür aus dem Verkehrsministerium. Dieses lobt, dass „die B 26n in Zukunft das Autobahndreieck Würzburg West von A3/A81 zum Autobahnkreuz Werneck A7/A70 verknüpft“. „Kennt der Verkehrsminister seinen Straßenatlas nicht? Die Strecke ist bestens verknüpft über das Autobahnkreuz Biebelried von A3/A7. Sie ist zugleich auch noch kürzer als die Strecke über die geplante B 26n. Wer sollte hier also fahren? Um warum sollte man Autos von einer bestehenden Autobahn über eine neue Bundesstraße zur zusätzlichen verkehrlichen Belastung in eine Region ziehen? Und wer soll eine Trasse nutzen die länger ist und auf der langsamer gefahren werden muss?“ fragt Friedl erbost. Um die Antwort selbst zu geben: „Niemand braucht dafür die B26n. Sie ist hierzu überflüssig, verkehrspolitisch falsch und klimapolitisch ein Armutszeugnis für die Bayerische Staatsregierung.“