Alleinerziehende sind stark und leisten viel. Auch für unsere Gesellschaft! Deshalb haben sie Unterstützung und politische Verbesserungen verdient.
Wir Grünen lassen sie nicht allein! Unsere Vision ist, dass alle Kinder gerechte Chancen haben und es keinen Unterschied mehr macht, in welcher Art von Familie sie leben. Wir stärken Kinder da, wo sie aufwachsen! Wir investieren in infrastrukturelle Maßnahmen und stellen dabei das Kindeswohl in den Mittelpunkt. Zu unserem Vernetzungstreffen „Alleinerziehend gemeinsam stark“ kamen viele Alleinerziehende und Interessierte, um gemeinsam darüber zu diskutieren, welche Unterstützung sie sich von Politik und Gesellschaft wünschen. Da für Kinderbetreuung gesorgt war, hatten die alleinerziehenden Eltern Zeit und Ruhe, miteinander ins Gespräch zu kommen, Kontakte zu knüpfen, aber auch konkrete Fragen an die Politiker*innen zu stellen und ihre Probleme darzulegen.
Wie und wann gelingt der berufliche Wiedereinstieg? Gelingt er überhaupt? Die Abhängigkeit von Transferleistungen und angewiesen zu sein auf die Mithilfe von Familie, Freunden und/oder Ehrenamtlichen – all diese Sorgen mit ihren vielschichtigen Auswirkungen machen die Situation der Alleinerziehenden psychisch und emotional oft besonders schwierig und kosten einfach viel Kraft. Regional ist die Situation aber doch unterschiedlich, und ich möchte wissen, was hier schon gut läuft und was noch besser werden muss. Es gilt, die Themen der Alleinerziehenden mehr in den Vordergrund zu rücken, und zwar auf allen politischen Ebenen.
Einige Ansatzpunkte:
- Unterhalt muss vom Staat gezahlt werden und bei säumigen Zahlern muss es der Staat sein, der diese Forderungen einklagt, und zwar solange dem Kind Unterhalt zusteht.
- Auch im Steuerrecht sind Alleinerziehende nach wie vor benachteiligt. Gute, wohnortnahe Betreuungsmöglichkeiten auch für die Kinder, deren Eltern in Berufen mit Schichtdienstarbeitszeiten tätig sind, würden vielen Alleinerziehenden helfen, den täglichen Spagat besser zu meistern
- Thema der Diskussion war natürlich auch die Frage, wie sich die neue Familiengeld-, aber auch die Landespflegegeldregelung konkret auswirkt, z.B. wenn ein Kind behindert ist. „Für das Familiengeld gilt: Wer aufstockende Leistungen bezieht, weil das eigene Einkommen nicht reicht, dem wird abhängig vom konkreten Wohnort das Geld abgezogen oder eben nicht. Eine rechtlich eindeutige Regelung sieht anders aus!
Die lebhafte Diskussion mit zahlreiche Schilderungen aus dem Publikum machten unmissverständlich klar, mit welcher Vielzahl von Problemen und Widerständen sich Alleinerziehende auseinandersetzen müssen. Finanzielle Sorgen stehen bei den meisten an oberster Stelle. Dazu kommt die Verfügbarkeit von Kita-Plätze nahe an der Wohnung, Kinderbetreuung in den Ferien, bezahlbare Wohnungen, Arbeitsrecht, ebenso wie Steuerrecht, um nur einige zu nennen.
Am Ende äußerte eine Mutter einen ganz einfachen Wunsch. „Anerkennung für das, was wir alles schaffen“, sagte sie, „das wäre ein guter Anfang.“ Dafür erntete sie viel Applaus. Applaus gab es auch für die liebevolle Kinderbetreuung. Ein kleines Mädchen fragte, wann sie wiederkommen dürfe. „Alleinerziehende sind stark und leisten viel, deshalb wollen wir, dass der Staat sie entsprechend unterstützt und Maßnahmen getroffen werden, die ihnen wirklich helfen.“ Auch nach dem Ende der Diskussion gab es noch viel Redebedarf und es war zu beobachten, dass die Mütter und Väter die Gelegenheit ergriffen, um sich untereinander auszutauschen und zu vernetzen – für den nächsten Notfall oder Engpass, der sicher früher oder später kommen wird.