In vielen bayerischen Krankenhäusern gelten seit Dezember 2021 erneut strenge Besuchsverbote. Besonders demente Patient*innen, Patient*innen mit Krebs und anderen Erkrankungen, die eine lange stationäre Behandlung erfordern sowie Menschen mit Behinderung sind von diesen Verboten hart getroffen. Für die meisten von ihnen bedeuten die Regelungen, dass sie seit fast drei Monaten keinen Besuch bekommen durften. “Der Schutz der Patient*innen und des Personals der Kliniken sowie die Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit des Gesundheitswesens haben selbstverständlich oberste Priorität”, sagt Kerstin Celina, sozialpolitische Sprecherin der Grünen im Bayerischen Landtag. „Dennoch müssen auch die Schicksale und Bedürfnisse der Patient*innen berücksichtigt werden.“ Im Hinblick auf die derzeitigen Lockerungen in vielen Bereichen fordern die grüne Landtagsabgeordnete Kerstin Celina zusammen mit ihrer Fraktionskollegin MdL Christiana Haubner (gesundheitspolitische Sprecherin) Gesundheitsminister Klaus Holetschek in einem offenen Brief dazu auf, die Besuchsverbote für diese vulnerabelsten Gruppen aufzuheben bzw. die Auslegung großzügiger und einheitlich zu gestalten.
“Die Situation von schwer kranken Menschen, Menschen mit Demenz oder am Lebensende war und ist in der Corona-Pandemie sehr belastend – für sie selbst und auch für ihre Angehörigen. Angst vor einer möglichen Ansteckung, Unsicherheit in Bezug auf die aktuelle
Corona-Situation, aber auch große Einsamkeit durch teilweise geschlossene Pflegeheime und Kliniken ohne Besuchsmöglichkeiten haben diese Zeit geprägt und diese Menschen sehr belastet. Sie alle tragen seit zwei Jahren eine hohe Last und mussten viel zurückstecken,” so Celina. “Natürlich ist der Schutz der Patient*innen und des Personals in den Kliniken wichtig, doch kann dies durch mildere Mittel erreicht werden, wie beispielsweise PCR-Tests und die Pflicht zum Tragen einer FFP-2-Maske.”
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