Die Entscheidung über die Verlagerung des Staatsarchivs Würzburg erfolgte zusammen mit bayernweiten Dienststellenverlagerungen. Am 04.03.2015 hat das Kabinett die Entscheidung getroffen, das Staatsarchiv von Würzburg nach Kitzingen zu verlagern. Nach teils erfolglosen Prüfungen mehrerer potenzieller Standorte auf die erforderliche Beschaffenheit für die komplexen Anforderungen für ein Archivgebäude durch die Immobilien Freistaat Bayern (IMBY) fiel die Entscheidung auf das sog. Deuster-Areal und im Juli 2017 erwarb die Staatsregierung eine Teilfläche für den Neubau. Trotz fachlicher und fraktionsübergreifender Kritik und Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Verlagerung einer mehr kulturellen als behördlichen Einrichtung wurde das Projekt vorangetrieben. Zentraler Kritikpunkt der Fachwelt ist die Entfernung zu anderen Archiven und Forschungseinrichtungen in Würzburg. Der Steuerbund der Steuerzahler führte das Projekt als einen von neun bayerischen Fällen im „Schwarzbuch“ des Jahres 2019 auf und stellte die Verhältnismäßigkeit der Kosten von 63,5 Mio. Euro zu den erhofften positiven Effekten durch die geringe Anzahl an zusätzlichen Arbeitsplätzen für die Zielregion Kitzingen in Frage. Das Projekt Staatsarchivverlagerung hat negative Konsequenzen für den Wissenschaftsstandort Würzburg, kaum positive Effekte für Kitzingen und kostet viel Geld.
Vor diesem Hintergrund stellten meine Kolleg:innen Claudia Köhler, Tim Pargent und ich eine Schriftliche Anfrage an die Staatsregierung.
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