Die Unterstützung für psychisch Kranke in Bayern ist äußerst defizitär; doch die Bemühungen der grünen Landtagsfraktion, ein Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz zur Verbesserung der Versorgung zu verabschieden, werden von der Staatsregierung abgeblockt. Um ein Bild von der Betreuung vor Ort zu erhalten, besuchte ich zusammen mit meinen Kolleginnen Gabriele Bayer und Yvonne Rösl den Sozialpsychiatrischen Dienst Neumarkt. Dieser hat eine Beratungsstelle für Erwachsene, eine gerontopsychiatrische Beratungsstelle für alte Menschen und ein Tageszentrum, in dem psychisch Kranke lernen, ihren Alltag besser zu strukturieren. In den Gesprächen mit Mitarbeiter*innen des Sozialpsychiatrischen Dienst wurde deutlich, mit welchen Problemen psychisch Kranke neben der Erkrankung zu kämpfen haben: gesellschaftliche Stigmatisierung, unzureichende Unterstützung am Arbeitsplatz und im schlimmsten Fall der Jobverlust. Einrichtungsleiterin Anita Drefs bemängelt auch, dass in akuten Krisensituationen zu wenig Hilfsangebote vorhanden seien. Die hausärztliche Bereitschaft oder der Notarzt hätten ot nicht die entsprechende Ausbildung. Aus diesem Grund braucht es eine zentrale Anlaufstelle mit entsprechend qualifizierten Fachleuten, um psychisch Kranke nicht ihrem Schicksal zu überlassen.
Den Pressebericht der Nordbayerischen Zeitung finden Sie hier.

Kerstin Celina mit Yvonne Rösl und Gabi Bayer beim Besuch des Sozialpsychiatrischen Dienst Neumarkt.
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