Das Phänomen Jugendarbeitslosigkeit spielt in Bayern glücklicherweise eine weniger bedeutende Rolle, als in anderen Bundesländern. Die saisonbedingte Zunahme im August lag heuer sogar unter der des Vorjahres-Vergleichsmonats. Betroffen sind überwiegend Jugendliche, die seitens der Betriebe als „nicht ausbildungsreif“ oder „nicht ausbildungsfähig“ eingestuft werden. Hier brauchen wir eine engere Kommunikation zwischen den Schulen und den Unternehmen, damit die fachlichen Voraussetzungen für eine gelingende Ausbildung geschaffen werden. Das gelegentliche Fehlen der sozialen Reife bei Auszubildenden ist oft auf eine zu frühe Einschulung zurückzuführen. Hier ist Aufklärungsarbeit bei den Eltern angezeigt.
Ein größeres Problem stellt die vergleichsweise hohe Zahl an Ausbildungsabbrechern dar. Hier fehlt es bisweilen an ausreichender Unterstützung durch die Ausbildungsbetriebe, die im Alltagsgeschäft mit der Förderung der Jugendlichen überfordert sind. Deshalb sollten die Kammern und die staatlichen Akteure – z.B. die Job Center – die Möglichkeit bekommen, Ausbildungsverhältnisse von „Problem-Jugendlichen“ intensiver zu begleiten. In Betracht kommen hier regelmäßige Nachhilfe-Einheiten zur Bewältigung des Berufsschulstoffs ebenso wie Mediationen bei Differenzen zwischen Auszubildenden und Betrieben.
Trotz der Vielzahl an Ausbildungsangeboten ist es wichtig, den Jugendlichen deutlich zu machen, dass eine Ausbildung gegebenenfalls nicht nur im Wunschberuf erstrebenswert ist, sondern viele Berufsfelder lohnenswerte Perspektiven bilden. Mittelfristig kann so dem sich anbahnenden Fachkräftemangel in einzelnen Branchen begegnet werden. Glücklicherweise sind wir in Bayern weit entfernt von Verhältnissen wie in einigen Südeuropäischen Ländern, wo Jugendarbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit zu sozialen Verwerfungen führen. Wir haben ein ausreichendes Angebot an Ausbildungsplätzen, oft mit Übernahmegarantie. Und es ist Aufgabe der Politik und der Arbeitsverwaltung, junge Erwachsene und Unternehmer dabei zu unterstützen, die jeweils geeigneten Partner für eine Ausbildung und den späteren Arbeitsplatz zu finden.
Die Bayerische Staatszeitung fragte die vier Fraktionen im Landtag: Viele Arbeitslose unter 25 – Was ist zu tun?
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