„Seit Jahrzehnten werde versucht, die Straßen zu entlasten und mehr Güter auf die Schiene zu verlagern“, erinnerte der verkehrspolitische Sprecher der grünen Landtagsfraktion Markus Ganserer. „Es ist eine Bankrotterklärung, wenn man dieses Ziel jetzt quasi aufgibt und stattdessen immer größere Lastwagen auf immer mehr Straßen schickt.“
Die Infrastruktur sei für den Einsatz von Gigalinern überhaupt nicht vorbereitet und es drohten teure Schäden in Unterfranken. MdL Kerstin Celina lehnt deshalb den Einsatz von Gigalinern grundsätzlich ab: „Lastwagen in dieser Dimension verursachen durch ihr Gewicht (bis zu 44 Tonnen) eine stärkere Abnutzung der Straßen, insbesondere an heißen Sommertagen, und gefährden mit ihren Ausmaßen vor allem Brückenbauwerke“, erklärt sie. Studien wiesen immer wieder nach, dass ein 30-Tonnen-LKW die Straßen so hoch belaste, wie etwa 80.000 PKW und schon jetzt sei die Reparatur des maroden Straßennetzes kaum zu finanzieren. “Es ist absurd auf der einen Seite eine aberwitzige Debatte um die PKW-Maut für ausländische KFZ zu führen, die am Ende keine nennenswerten Mehreinnahmen bringt, und gleichzeitig den Verschleiß unserer Straßen durch die Ausweitung der Sonderregelung solcher schwerer Laster zu beschleunigen“ pflichtet Ihr Kollege Ganserer bei. Auch seien die Rastplätze an stark befahrenen Autobahnen sowieso schon überlastet. Gigaliner, die mehrere Parkplätze blockieren, würden die vorhandenen Probleme noch vergrößern. Ebenso seien Lichtzeichenanlagen und Bahnübergänge nicht überall auf die Gigaliner eingerichtet. Zudem stellten die „Monster-Trucks“ ein massives Sicherheitsrisiko für die anderen Verkehrsteilnehmer dar – zum Beispiel bei Überholmanövern. „Für uns ist das verkehrspolitisch wie umweltpolitisch eine absolute Sackgasse.“
Die grünen Landtagsabgeordneten Kerstin Celina (Kürnach) und Markus Ganserer (Nürnberg) lehnen die Ausweitung des Feldversuches mit Gigalinern in Unterfranken ab.