„Der Mensch in der digitalen Arbeitswelt“ hieß die Veranstaltung des Verbandes der bayerischen Wirtschaft (vbw) in München, letztlich ging es aber vorwiegend darum, wie man die Arbeitszeitregelungen an die Arbeitsbedingungen im digitalen Zeitalter anpassen müsste. Da gingen die Meinungen natürlich stark auseinander, insbesondere der Vorschlag, ein Recht für Teilzeitbeschäftigte auf die Rückkehr zur Vollzeittätigkeit zu haben, ist nicht gerade der Weg, den der vbw gehen möchte. Spannend fand ich die selbstbewusste Äußerung von Jürgen Wechsler, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, der sinngemäß sagte, dass die Arbeitgeber diesen Kampf verlieren werden, denn niemand kann mehr ernsthaft Frauen – und die betrifft es ja meistens – die Rückkehr zur Vollzeitbeschäftigung verweigern. Ich selbst frage mich auch schon lange, warum das, was z.B. im Schulwesen schon seit Jahren funktioniert, nämlich dass verbeamtete Lehrer*innen ihre Arbeitszeit in jedem Schuljahr relativ flexibel gestalten können. Dass Argument von Bertram Brossardt, den ich sehr schätze, halte ich hier aber nicht für sehr stichhaltig, den grosse Arbeitgeber gibt es auch beim vbw, und bei vielen kleineren kann ich mir kaum Konstellationen vorstellen, unter denen es, wenn man sich gemeinsam zusammensetzt, keine Lösung gibt. Natürlich kann niemand erwarten, statt in Teilzeit nun in Vollzeit Gehaltsberechnungen zu machen, die Frage ist doch in der Realität, welche zusätzliche Tätigkeit kann der Mitarbeiter übernehmen, die dann auch wieder mehr Gewinn oder Mehrwert in einer Form bringt, die dem Betrieb zugute kommt.

Die Teilnehmer*innen der vbw-Podiumsdiskussion am 15.3.2017. Foto: https://www.vbw-bayern.de/Redaktion/Frei-zugaengliche-Medien/Abteilungen-GS/Recht/2017/VA/BB-Stracke-Celina-Roßbach-Naser-Schmidt-Wechsler_gallery.jpg
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