Die grüne Landtagsabgeordnete Kerstin Celina hat Sorge, dass die vielen Hilfsmaßnahmen die schwächsten in der Gesellschaft nicht erreichen.
Celina: „Die Obdachlosen sind nicht nur von der Corona Infektion bedroht, ihnen bricht gleichzeitig die Basis für ihr Überleben weg, egal ob es sich um Pfandfaschen sammeln oder Almosen bekommen handelt. Wenn die Innenstädte leer sind, fällt auch nichts ab für obdachlose Menschen“. Verschärft wird die Situation laut Celina dadurch, dass Abstand halten für sie eben noch einschneidender ist als für viele andere: „Sie haben keine Familie, sondern sie kennen v.a. einander und brauchen den Austausch, der aber zurzeit nicht geht und noch dazu gefährlich ist. Zusammengefasst heißt das, weil sich die gesamten Lebensumstände für obdachlose Menschen ändern, müssen sich auch die gesamten Umstände ihrer Versorgung ändern“.
Ihre Hilfsstrukturen – Wärmestuben, Tafeln oder Bahnhofsmissionen – fungieren vielerorts nur noch als eingeschränkte Anlaufstellen, z.B. die Tafeln und Hilfsorganisationen in Würzburg und Schweinfurt. „Sie brauchen beim Umorganisieren auch staatliche Unterstützung bei der Bewältigung ihrer Aufgaben,“ meint Celina. Von der Antwort der Staatsregierung auf ihre Anfrage dazu ist Celina aber enttäuscht, denn die Staatsregierung verweist in ihrer Antwort grundsätzlich auf die Zuständigkeit der Kommunen. Celina: „Sicherlich sind die Städte und Gemeinden in erster Linie zuständig, aber dort liegt die Versorgung oft auch in ehrenamtlichen Händen.“ Es reiche nicht, sagt die Abgeordnete, dass das Sozialministerium sich dafür eingesetzt hat, dass Einrichtungen der Obdachlosenhilfe nun Schutzausrüstung und Hygienematerial erhalten sollen. „Das ist eigentlich selbstverständlich, denn auch der Schutz der Helfer*innen muss natürlich beachtet werden“. Für Celina bleibt die Frage offen, ob und wie eine stärkere Koordinierung seitens der Staatsregierung dabei helfen kann, die dringend benötigte Schutzausrüstungen und das Hygienematerial bedarfsgerecht in Bayerns Einrichtungen der Obdachlosenhilfe zu verteilen.“

Weitere Informationen:
– Anfrage zum Plenum vom 23.03.2020
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